Drei bereit zum Beamen!
Einer der eindrücklichsten visuellen Effekte in der Filmographie der Science Fiction ist sicherlich das als "Transporter" bekannte Teleportationsgerät aus dem Star-Trek-Universum. Unter Verwendung einiger einfacher Graphik-Bearbeitungs-Tools und -- optional -- ein wenig Chroma-Keying erwies es sich als gar nicht so schwierig, einen Transporter-Effect in ein selbstgedrehtes Filmchen einzuarbeiten.
Im Prinzip haben wir nichts anderes getan, als die zu beamenden Objekte aus dem Bild nach und nach herauszublenden, während sie vorübergehend mit einem Farb- und Glitzer-Effekt überlager wurden.
Und so wird's gemacht:
Glitter Effect
Zur Generierung eines Glitzer-Effekts habe ich das Random-Flux-Animation-Cycle-Beispiel von der ImageMagick-Website ein wenig modifiziert, um einen hochaufgelösten, bläulichen Animationszyklus eines verschwommenen, grobkörnigen Bildrauschens mit transparentem Hintergrund zu erzeugen:
Hier das Script, das ich für die Erzeugung der Einzelbilder verwendet habe:
Oops, an error occurred! Code: 202410131304489c790db0Die Masken
Der Transporter-Effekt sollte natürlich auf die jenigen Bildbereiche beschränkt bleiben, die von den zu transportierenden Objekten eingenommen werden. Um dies zu erreichen, habe ich das Einzelbild mit den verschwindenden/auftauchenden Objekten mit Hilfe von Inkscape "rotoskopiert" und dann per ImageMagick noch ein wenig Unschärfe hinzugefügt:
Compositing
Um Dinge verschwinden oder auftauchen zu lassen, werden zwei Aufnahmen benötigt: eine mit und eine ohne die fraglichen Objekte. Während des Beam-Vorgangs wird von einer dieser Aufnahme zur anderen überblendet. Zudem wird während der Beam-Sequenz der maskierte Glitzer-Effekt vorübergehend ein- und dann wieder ausgeblendet.
Dieser einfache Transporter-Effekt arbeitet mit einem Einzelbild der Video-Aufnahme, so dass man mit einer einzigen Maske auskommt, ohne dass Gefahr besteht, dass die gebeamten Personen während des Beamens die Maske auch nur teilweise verlassen.
Und so sieht das Ganze in Kdenlive aus:
Chroma-Keying
Um uns auf die Oberfäche eines fremden Planeten zu beamen, mussten wir Chroma-Keying auf die Live-Aufnahmen anwenden. Zu diesem Zweck haben wir im Wäschekeller ein Green-Screen-Studio aufgebaut, und zwar unter Verwendung von mit handelsüblicher Stofffarbe grün eingefärbten Bettlaken. Wie schon erwähnt, ist gleichmäßige Ausleuchtung der Schlüssel zum erfolgreichen Keying (und nicht einfach zu gewährleisten...). Weiterhin muss sichergestellt sein, dass Belichtung und Blende während der Aufnahme sich nicht ändern, weil sich sonst der aufgenommene Grünton des Hintergrundes unvorhersehbar ändern würde.
Die Tonspur
Ton ist unglaublich wichtig dafür, dass sich das im Film Gezeigte "echt" anfühlt -- das trifft natürlich auch auf unsere Beam-Effekt-Demo-Rolle zu.
Der "Raumschiff-Brücke"-Hintergrund-Sound, der während der ersten Einstellung zu hören ist, wurde mit Hilfe von Audacity und dessen Tonerzeugungsfunktionen zusammengestellt: tiefpass-gefiltertes Rauschen, Sinus-Schwingungen, Chirps und MFV-Geräusche.
Das eigentliche Beam-Geräusch wurde durch die Schichtung mehrerer Noten eines Pad-Sounds meines guten, alten SoundBlasters Live! mit Hilfe des MIDI-Sequenzers Rosegarden erzeugt.