CO-MOOG
Ein hübscher, kleiner 3-fach monophoner Synthesizer, der -- empirisch belegt! -- zumindest zum einstimmigen Begleiten von Weihnachtsliedern taugt. Die Sound-Steuerung läuft in Maschinensprache, das User-Interface ist in Basic geschrieben (und daher leider ein wenig lahm). Besonders nett: Software-Vibrato und Glissando für alle drei Stimmen sowie ein LFO und ein Hüllkurvengenerator für die Filterfrequenz.
Der Name ist einerseits natürlich eine Anspielung den Synthesizer-Pionier Robert Moog, andererseits eine Spiel mit dem Kürzel COMUG, der "Commodore User Gang", die ich gemeinsam mit ein paar Schulfreunden gegründet hatte.
Das Design der Kontrolltafel wurde durch Synthimat inspiriert.
Hier eine Aufnahme einiger Beispielsounds, die mit CO-MOOG im VICE-Emulator aufgenommen wurden (SID-Modell "6581R3 3984"), sowie die Software als Disk-Image:
Download
sid2mp3
Obwohl (oder gerade weil) ich in der COMUG sicher derjenige war, der sich am intensivsten mit der Programmierung des SID beschäftigt hat, bin ich zutiefst beeindruckt, was Profis aus diesem 3-stimmigen Piepchip durch Arpeggio, Software-Modulation etc. alles herausgeholt haben. Beim Anhören der Top 100 aus der High Voltage SID Collection mittels sidplay2 per Kopfhörer wollte jedoch keine so rechte Freude aufkommen, da die Stücke alle recht dünn klangen. Und zwar in doppelter Hinsicht: Zum einen schien sich der Ton -- da mono -- auf eine dünne Ebene mitten im Kopf zu konzentrieren, und zum anderen ist der SID auch nicht gerade für satte Bässe berühmt.
Abhilfe schaft das kleine sid2mp3-Skript, das -- neben der Umwandlung in mp3 oder andere von ffmpeg unterstützte Audio-Formate -- unter Verwendung von sox zum einen den Bass etwas anhebt, zum anderen durch Einführung einer leichten relativen Verzögerung des einen Stereo-Kanals gegenüber dem anderen einen "geschummelten" Stereo-Effekt erzeugt. Damit macht's auch auf dem mp3-Spieler Spaß, die alten Dinger noch mal anzuhören. Zum Beweis hier einige Stücke aus der HVSC je einmal als Original und einmal mit Bass-Boost und Kanalverzögerung:
Titel | Original | sid2mp3 |
Eliminator | [mp3] | [mp3] |
Myth | [mp3] | [mp3] |
Zamzara | [mp3] | [mp3] |
Hier die Ausgabe des Skripts bei parameterlosem Aufruf:
sid2mp3 - Convert C64 .sid files to mp3 Version 1.0.1 ----------------------------------------------------------------------- Usage: sid2mp3 [options] <file_pattern> [<file_pattern>...] with possible options: -? : Display this message and exit. -b <dB> : Amount of bass boosting. [10] -d <sec> : Delay applied to one channel to create a 'fake stereo' effect. [0.005] -f <ext> : Audio file format to be used. [mp3] -l <length> : Play all tracks for a duration of <length>. Must be given in m:s format (like 3:45) order to be processed further. [0] -m <bytes> : Minimum size the temporary .wav file must have in order to be processed further. [0] -n <dB> : Normalize audio file to a max gain of <dB>. -p <path> : Target directory for created audio files. By default, audio files will be cretaed in the corresponding .sid file's directory. -r <bitrate> : Bitrate to be used. [128k] -t <track_num> : Convert track number <track_num> only. Requires sidplay2, sox and ffmpeg to be installed and in PATH.
Download
sid2mp3 (Version 1.0.1) |
Anmerkung
An alle Abmahnanwälte, selbsternannten Wettbewerbshüter und sonstige Internet-Kaputtmacher: Sollte einE möglicheR InhaberIn irgendwelcher Rechte an einem der oben als Beispiel herangezogenen Musikstücke ein Problem mit deren Verwendung auf dieser Seite haben, so sei er/sie sie daran erinnert, dass solches im Rahmen von Forschungsarbeiten durchaus erlaubt ist. Und wer bezweifelt, dass es sich hierbei um Forschung handelt, möge doch bitte selbst erst mal so produktiv, kreativ und innovativ mit vorhandenem Material umgehen.